Donnerstag, 9. Juni 2011

Kaputte Suppe

Buch : Kaputte Suppe
Autorin : Jenny Valentine
Kapitel : Achtzehn
Seite : 157
Zeile : 1
 
Ich überlege seither, weshalb Dad das mit Mum eigentlich nicht wusste, weshalb ich es ihm nicht gesagt hatte. Natürlich denke ich darüber nach. Und es geht mr gar nicht gut dabei. Gar nicht gut.
Ich denke darüber nach, weshalb ich ganz allein mit allem zurechtzukommen versuchte und es schlichtweg vermasselt habe, denke darüber nach, wie ich es geschafft habe, aus dem wirklichen Leben kaputte Suppe zu machen anstatt einfach Frühstück.
Ich muss meine Gründe gehabt haben, doch ich will nicht versuchen, sie alle aufzuzählen.
Wer weiß ? Manchmal schlägst du die Augen auf und erkennst, dass du bisher mit geschlossenen Augen durchs Leben gegangen bist. Und was du für deine Welt hieltest, das war immer nur das, was sich in deinem Kopf abspielte.
Mum war nicht tot. Versucht hatte sie es allerdings.
Sie war nicht tot, weil Dad zur Hintertür rein ist, als niemand öffnete, durchs Haus ging und im Badezimmer landete.
>>Fast wäre ich nicht nach oben gegangen<<, sagte er. >>Ich dachte, alle wären ausgeflogen.<<
>>Weshalb bist du gekommen?<<
>>Ich wollte euch sehen. Ich ging früh von der Arbeit weg. Ich wollte da sein, wenn ihr von der Schule nach Hause kommt<<, sagte er.
>>Sie hat einen Brief auf dem Bett hinterlassen.<<
Er sagte:>>Was, wenn ich nicht nach oben gegangen wäre?<<
Er sagte:>>Was ist mit meinem Leben passiert - ich breche in mein eigenes Haus ein und finde den Menschen, den ich liebe, in diesem Zustand im Bad?<<

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