Ich mag die Stille.
Wenn alle zu Bett gegangen sind, kein Laut in der Wohnung mehr zu hören ist,
ich mich hinsetzen und meinen Gedanken und Gefühlen hingeben kann, ohne, dass
jemand in den Raum stürmt, den Gedanken zerreist und ich meine Gefühle
verstecken muss, fühle ich mich wohl. Erst zu dieser Zeit fühle ich mich zu
Hause. Ich kann weinen, kann lachen, ohne, dass jemand etwas lustiges sagte
oder tat. Ich kann Ich sein. Und das ist – neben deiner Anwesenheit – das
Schönste, dass es für mich gibt.
Gedanken tragen mich
weit weg. Ich begebe mich in die Rolle von Peter Pan und fliege in mein eigenes
Nimmerland. Es besteht aus Träumen, Wünschen und Sehnsüchten. Dort stelle ich
mir uns vor. Dein Herz mit meinem verbunden. Kein Leid mehr, keine Tränen, nur
wir. Und zusammen fliegen wir, wohin wir wollen – Hand in Hand.
Und im nächsten
Augenblick, tragen mich die Gedanken wieder zurück. Die Wahrheit stellte eine
Armee aus Fakten zusammen, welche meine Träume bekämpfen. Ich werde zurück in
die Realität gebracht. Mir wird klar gemacht, dass es nicht so ist. Und
womöglich niemals so sein wird. Doch hilft mir das, nicht durchzudrehen. Ich
möchte nicht im Nimmerland bleiben, wenn es nichts als ein Traum ist. Erst,
wenn der Traum und die Wahrheit sich gleichen, möchte ich es nicht mehr
verlassen. Die Hoffnung darauf habe ich nicht aufgegeben. Vielleicht, weil
tatsächlich ein Funken Hoffnung besteht. Vielleicht, weil ich es einfach nicht
wahr haben möchte. Ich kann es nicht wissen.
Doch werde ich weiter
ins Nimmerland reisen, bis ich die Gewissheit habe, ob der Funken Hoffnung
wirklich bestand oder nicht. Es tut gut, träumen zu dürfen. Und es tut gut, der
Wahrheit ins Gesicht zu sehen, selbst wenn es schmerzt.
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